Erstversorgung von Stich- & Schussverletzungen durch Profis
und welche Möglichkeiten haben Laien in solchen Extremsituationen?
Unter diesem Motto fand am Samstag, 25.03.2023 dieser spezialisierte Erste Hilfe-Kurs in der Aula der Universität Koblenz im Rahmen des AHS statt.
Dr. med. Joachim Preissler schilderte zunächst Schritt für Schritt die Ereignisse eines jüngst sich ergeigneten pressebekannten Vorfalls mit einem Opfer von Messerstichen, in dessen Einsatz er persönlich als Notarzt federführend tätig war.
Anhand der dort erlebten Komplexität der Vorkommnisse konnte Dr. Preissler eindrucksvoll viele Unwägbarkeiten veranschaulichen, die ein effektives und lebensrettendes Vorgehen (selbst für einen Profi mit Jahrzehnte langer Erfahrung) erschwert und letztlich unmöglich gemacht haben.
Und dabei beteiligt war multiples fehlerhaftes Verhalten vieler Beteiligter – geschuldet mitunter durch enormen situativen psychischen und körperlichen Stress.
Auf der einen Seite zeigten diese Schilderungen, wie man selbst als erfahrener Profi mit vorhandenem benötigtem Equipment an die Grenzen des Machbaren geraten kann und welche Methoden und Hilfsmittel wie zum Erfolg hätten führen können.
Auf der anderen Seite wurde dann vermittelt, welche Möglichkeiten ein medizinischer Laie hat, um einem Opfer von Schuss-, Schnitt- oder Stichwaffen-Verletzungen Erstversorgung zu leisten, bis professionelle Hilfe vor Ort erscheint.
Dabei war es auch interessant zu sehen, mit welchen – auch für den Laien erhältlichen – Hilfsmitteln ein Notfallset zusammengestellt werden kann.
Motiviert wurde dieses Seminar ursprünglich durch die Anfragen der Teilnehmer von Waffensachkunde-Lehrgängen der Sportwaffenschule Mittelrhein (einer Abteilung des SSC-Neuwied e.V.). Sportschützen wollten erfahren, wie optimal reagiert werden kann, falls es mal zu einem Schießunfall beim Schießsport kommt (Bemerkung: solche Unfälle passieren aufgrund der großen von Sportschützen geforderten und auch geleisteten Sorgfalt und Vorsichtigkeit äußerst selten).
Da sich aber Meldungen von Übergriffen mit Hilfe von Schnitt- & Stichwaffen aktuell gefühlt häufen, bot sich an, dieses Seminar auch für Studierende und Mitarbeitende der Universität und Hochschule in Koblenz zu öffnen.
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